Brigitta Schmidt-Lauber:
Das Fremde und das Vertraute. Zum Verstehen in kulturellen Fragen
Die Kultur- und Sozialwissenschaften sind gefragt, fremde Kulturen zu verstehen und auch die eigene Kultur zu deuten. Doch was ist überhaupt Kultur? Wer ist fremd? Wer nicht? Das Fremde ist Projektionsfläche zahlreicher Ängste und Sehnsuchtsphantasien, ebenso wie das Eigene Sicherheit und Heimat, aber auch Langeweile und Enge vermitteln kann. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass die Kategorien 'eigen' und 'fremd' relational sind und über sie nur standortgebunden entschieden werden kann. Die Alltagskulturwissenschaftlerin Brigitta Schmidt-Lauber reflektiert aus ethnologischer Perspektive die gesellschaftlichen Herausforderungen, vor die uns das sogenannte Fremde heutzutage stellt, und wie wir uns und andere besser verstehen können.
Regina Polak:
Den Fremden lieben wie sich selbst?! (nach Lev 19, 34)
Kann das Zusammenleben mit "Fremden" gelingen? Kaum eine Frage polarisiert die aktuellen öffentlichen Debatten in Österreich und Europa derzeit mehr. Zugleich ist die Antwort auf diese Frage entscheidend für den sozialen Zusammenhalt und den Frieden, auch global. Das Gebot der Liebe zum Fremden ist in diesem Zusammenhang für die Kirche eine steile Vorlage.
Regina Polak analysiert aus interdisziplinärer Perspektive, warum es so schwierig ist, diesem Gebot gerecht zu werden und reflektiert theologisch, wie man sich diesem Thema persönlich und politisch verantwortungsvoll nähern kann.
Referentinnen:
Assoc. Prof. MMag. Dr. Regina Polak, MAS, Universität Wien, Katholisch-Theologische Fakultät
Univ.-Prof. Dr. Brigitta Schmidt-Lauber, MA, Institut für Europäische Ethnologie, Universität Wien
Termin: Mittwoch, 21. April 2021, 18:30 - 20:30 Uhr
Ort: 1010 Wien, Stephansplatz 3
Beitrag: 18,- / 14,- für Mitglieder der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE
Anmeldung bis 14.4.2021 unter:
akademie-am-dom@theologischekurse.at
oder
https://www.theologischekurse.at/site/veranstaltungen/dem-fremden-trauen
Eine Veranstaltung der Akademie am Dom in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Wien