Inspirationstag Laudato Si' 2022

© Umweltbüro der EDW

Hoffnung für unser gemeinsames Haus

Am Freitag, 7. Oktober 2022 fand von 15-21 Uhr ein Inspirationstag zum schöpfungsverantwortlichen Handeln in der Kirche statt. Hier können Sie den Hauptvortrag von Dr. Michael Rosenberger nachhören.
Welche Herausforderungen warten auf uns als Kirche und konkrete die Pfarren und kirchlichen Einrichtungen im Umgang mit dem Klimawandel und der Transformation unseres Lebensstiles für die Zukunft unserer Gesellschaft.

Der Veranstaltungsort war die EMAS-zertifizierte Pfarre zur frohen Botschaft, in der Gemeinde St. Florian auf der Wiedner Hauptstraße in Wien. Veranstalter war das Umweltbüro der Erzdiözese Wien, zusammen mit anderen Abteilungen der Diözese, sowie dem Bereich Mission und Soziales der Ordensgemeinschaften.

Eine Lebensstilumkehr, die NGO´s und Religionen machen

„Ein gewisser Rückgang des Lebensstandards kann ein mehr an Lebensqualität sein. Wir brauchen eine Lebensstilumkehr, den kann die Regierung nicht machen. Den müssen NGO´s und vorrangig die Religionen machen“, sagte Univ.-Prof. Michael Rosenberger von der Katholischen Privatuniversität Linz am unter dem Motto „Hoffnung für unser gemeinsames Haus“ stehenden Inspirationstag Laudato Sí 2022 am 7. Oktober in der Kirche St. Florian, 1050 Wien, an dem auf Einladung des Umweltbüros der Erzdiözese Wien mit den Kooperationspartnern Pastoralamt, Personalentwicklung, Katholisches Bildungswerk, Ordensgemeinschaften, Katholische Aktion und Donau Universität Krems rund 100 Personen aus dem öffentlichen Leben und mehreren Religionsgemeinschaften teilnahmen.

Ein brennendes Herz

Diese ökologische Umkehr hat „von innen heraus, gemeinschaftlich und als ganzheitliche Transformation zu erfolgen“, bekräftigte Rosenberger und verwies dabei auf den 1. weltweiten Streiktag von Fridays for Future am 15. 3. 2019 oder auch die Gründung von Religions für Future.

„Genügsamkeit ist ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit“, führte Rosenberger näher aus. Es geht um eine Lebensstilwende, wo Eucharistie/Danksagung, Demut als Frei werden von Begrenzungen, Ehrfurcht als Zurücktreten vor dem Geheimnis, Gerechtigkeit als unparteiisches Engagement und Geschwisterlichkeit, aber auch Maßhalten, Genussfähigkeit und Gelassenheit „als frei sein von sich selbst gefragt sind“, sagte Rosenberger, der sich für eine „Spiritualität des Hoffens und Staunens“ aussprach und erläuterte: „Greenpeace erkannte seine Mission in der biblischen Noah-Erzählung, verwendet das Symbol der Taube und antwortete der französischen Marine auf die Versenkung der Rainbow warrier „You can´t sink a rainbow“, unsere Hoffnung könnt ihr nicht versenken“.

„Mit der Öko-, Klima- und Umwelt-Angst haben wir gegenwärtig eine Krise der Hoffnung, wie es Timothy Robinson 2020 formulierte. „Hoffnung ist ein Geisteszustand, nicht ein Zustand der Welt“, sagt Vaclav Havel, der nicht abhängig ist vom Abschätzen von Situationen. „Der Weg der ökologischen Umkehr ist ein Weg der unser Herz braucht“, schloss Rosenberger.

Bettina Bergauer, Leiterin der Stabstelle Klimadialog des Klimaministeriums sagte in Vertretung von Bundesministerin Leonore Gewessler, in Österreich gebe es bereits 27 Prozent Biolandwirte. Die Kirche habe in der Umweltfrage eine „Multiplikatoren- und Vorbildfunktion“.

„Zuerst brauchen wir ein brennendes Herz, dann muss man sich ein Team suchen“, fügte Michael Gaßmann, der Initiator des Inspirationstags und Theologische Referent des Umweltbüros dazu.

Franz Vock

PDF-Datei: Den vollständigen Bericht können Sie hier lesen.

das waren die geplanten Themen der Workshops

(in präsenz)

  • Naturwissenschaftliche Grundlagen der Klimakrise (Dr. Blaz Gasparini MSc,Institut für Meteorologie und Geophysik, Universität Wien
  • Energiewende in der Pfarre (Heizungsumstellung, Renovieren, Energiebuchhaltung)
    Adolf Wilfing – Bauamt ED Wien, Martin Krill, Geschäftsführer Professional Energy Services GmbH
  • „Alles ist mit allem verbunden“ – Interreligiöse Perspektiven auf Laudato Si` (Ernst Führlinger, Leiter des Zentrum Religion und Globalisierung der Universität Krems)
  • Überblick über die Sustainable Developemtns Goals der Vereinten Nationen (Angelika Fabrizy-Söllner, Geschäftsführerin der ARGE Schöpfungsverantwortung)
  • Zeiten im Kirchenjahr – Schöpfungsspiritualität ( österr. Ordensgemeinschaften)
  • FairWandeln Klimakonferenzen der Kath. Aktion ( Silvia Schreyer-Richartz) im 1. Durchgang
  • Experiment Zukunft, Inspiration zum WERT(E)vollen Leben  (Manfred Zeller, Kath. Bildungswerk) im 2. Durchgang
  • Anstoßen und Anfangen in der Pfarre – Hindernisse, Schwierigkeiten, Projekte (Markus Gerhartinger, Umweltbeauftragter der Erzdiözese Wien, Diakon Edwin Zahloa, Pfarre Ober St.Veit)
  • Prof.Michael Rosenberger im Gespräch mit NGO´s

(für online Teilnehmer:innen)

  • Experiment Zukunft, Inspiration zum WERT(E)vollen Leben  (Manfred Zeller, Kath. Bildungswerk) im 1. Durchgang
  • Laudato Si`Aktionsplattform – Inspiration für unseren Pfarrgemeinderat (Lisa Huber, österr. Ordensgemeinschaften)

© Umweltbüro

Information und Kontakt

Umweltbüro der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 5/6 , 1010 Wien
E-Mail: umwelt@edw.or.at
Telefon: 01/51552 – 3347 Mag. Michael Gaßmann, Umweltbüro
oder      01/51552 -  3309 Ingrid Arnhold, Pastoralamt

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