Buchpräsentation

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HerzWerk - Freude finden mit Rainer Maria Rilke

Die Buchpräsentation mit David Steindl-Rast fand am Mittwoch, 11. Juni 2025, in der mit 320 Menschen bis zum letzten Platz gefüllten Schottenkirche (1., Freyung 6) statt. Das Buch „HerzWerk“ entstand gemeinsam mit der Co-Autorin Alexandra Kreuzeder und wurde bei Tyrolia verlegt. Gemeinsam mit der der Buchhandlung Tyrolia am Stephansplatz präsentierte das Katholische Bildungswerk Wien nun die Neuerscheinung.

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David Steindl-Rast hatte auch sein erstes Rilke-Buch "Das Marienleben" mitgebracht.

© KBW Wien | David Steindl-Rast hatte auch sein erstes Rilke-Buch "Das Marienleben" mitgebracht.

Im Gespräch mit Prof. Helmut Jakob Deibl OSB erläuterte David Steindl-Rast sein Buch, das sich mit den Sonetten an Orpheus beschäftigt und die „Freude finden mit Rainer Maria Rilke“ entdecken lässt. Der Titel „HerzWerk“, so der Autor, ist aus dem Gedicht „Wendung“ von Rilke entnommen, das ihm auch in seinem Leben sehr wichtig war.

Aus den 55 Sonetten Rilkes wurden 24 wie auf einem Spaziergang für das Buch ausgewählt und als Gespräche zwischen Autor und Co-Autorin im Buch wiedergegeben. Die Freude kommt besonders zum Ausdruck, weil die Beschreibungen des Entstehens der Sonette bis zum Versuch diese zu verstehen den Lesenden in die Geschichten mitnimmt. „Das ist auch deshalb so besonders, weil wir von Rilke selbst aus einem Brief wissen, dass er die Sonette erst spät in seinem Leben verstanden hatte“, erzählte David Steindl-Rast.

Verlagsleiters von Tyrolia, Gottfried Kompatscher begrüßte die Autoren und die 320 Teilnehmenden.

© KBW Wien | Verlagsleiters von Tyrolia, Gottfried Kompatscher begrüßte die Autoren und die 320 Teilnehmenden.

Einhorn als Symbol für Christus

Als besonderes Beispiel für die Sprache Rilkes nannte Steindl-Rast das Einhorn, das im Sonett vorkommt, das sie als erstes für das neue Buch ausgewählt haben: „Es ist ein mittelalterliches Symbol für Christus, das Rilke hier in dichterischer Form wieder aufgreift.“ So sei das Einhorn klein und aus Ausdruck für die Demut Christi zu verstehen und seine Stärke ein Bild für die Stärke Christi, der den Tod selbst besiegt.

Auch erinnerte David Steindl-Rast daran, dass die Szenen um Orpheus in den christlichen Katakomben als Christusbilder verwendet wurden, daher sei es auch nur zu verständlich, dass Rilke „einen dichterischen Vulkanausbruch“, so Steindl-Rast, mit diesen Sonetten mit seinem gelernten Christentum verband. Die ersten 25 Sonette an Orpheus entstanden in nur drei Tagen, wusste Co-Autorin Kreuzeder zu ergänzen.

Abt Nikolaus Poch OSB hieß alle in der Schottenkirche willkommen und lud zu Beginn zu einer Gedenkminute ein.

© KBW Wien | Abt Nikolaus Poch OSB hieß alle in der Schottenkirche willkommen und lud zu Beginn zu einer Gedenkminute ein.

Mitdichten und eigene Emotionen sind wichtig

Besondere Freude hatten die beiden Autoren „am Mitdichten, indem wir die Worte anklingen lassen. Es geht vor allem darum, diese mit der eigenen Emotion auszudrücken.“ So sei es gerade bei Gedichten wichtig, sie immer wieder zu lesen, denn „endgültig verstehen kann man sie ohnehin nicht“, so Steindl-Rast, der sich sein ganzes Leben mit den Gedichten Rilkes beschäftigt hat.

Zum Abschluss konnten viele das neue Buch bei Werner Riedmüller von der Tyrolia-Buchhandlung kaufen und David Steindl-Rast und Alexandra Kreuzeder standen für eine Signierstunde zur Verfügung, die von vielen Besucher:innen genutzt wurde.

In der Begrüßung des Verlagsleiters von Tyrolia, Gottfried Kompatscher, ordnete dieser den Dichter und den Autor einander zu: „Als Rainer Maria Rilke starb, war David Steindl-Rast gerade ein halbes Jahr alt, also stammen die beiden beinahe aus derselben Zeit.“

Als Hausherr begrüßte Abt Nikolaus Poch OSB. „Wir kommen alle hierher zu einer Präsentation und doch ist das Herz verstört ob der Ereignisse des Amoklaufes in Graz. Ich lade daher zu einer kurzen Gebetsstille am Beginn ein, in der wir an die Opfer, die Familien und alle denken, denen so Schreckliches widerfahren ist“, so der Abt des Schottenklosters.

Tyrolia

mz/mz

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